Belarussische Aktivistin: Verschleppung oder Flucht

Das rätselhafte Verschwinden der Anzalika Mielnikawa

Anzalika Mielnikawa, ein junge Frau aus Belarus, wohnhaft in Warschau, wird vermisst.

Ein Fall, der das polnische Innenministerium mittlerweile veranlasst, Geheimdienste anderer Länder zu bitten, Hinweise zu dem Verschwinden der 38-jährigen zu liefern.Denn die Gesuchte ist eine wichtige Aktivistin der belarussischen Opposition, sie gilt als die „Nummer drei“ innerhalb der Gegenbewegung zu dem autoritär regierenden Staatpräsidenten Aleksander Lukaschenko.

Es liegt der Verdacht nahe, dass sie von belarussischen oder russischen Agenten verschleppt oder umgebracht wurde. Oder gibt es einen anderen Grund?

Mielnikawa, Vorsitzende des „Koordinierungsrats“ wollte nach London reisen, ihre Spur verliert sich dort, auch die britischen Behörden suchen sie. https://de.wikipedia.org/wiki/Koordinierungsrat_(Belarus)

Sie verschwand am 25. März - ein symbolisches Datum, es ist der „Tag der Freiheit“, der an die Gründung der belarussischen Volksrepublik 1918 erinnert; das Gedenken an dieses Ereignis ist im heutigen Weißrussland verboten.

Polen und Litauen engagieren sich stark gegen Russland, es sind auch die Länder, in denen sich die Vereinigungen der oppositionellen Belarussinnen und Belarussen befinden, welche nach der Staatsgewalt um die Wahlen 2020 von Staatspräsident Aleksander Lukaschenko fliehen mussten.

Darunter Swjatlana Zichanouskaja, die eigentliche Gewinnerin der manipulierten Wahl. Sie war auch die Gründerin des „Koordinierungsrates“, welcher zwischen Lukaschenko, der schon seit 1994 durchgehend regiert, und der Opposition verhandeln sollte.

Mielnikawa, die in Belarus als Vizedirektorin von Coca Cola gewirkt hatte, war in den Protestbewegungen 2020 engagiert.